Britischer Soldatenfriedhof Berlin - Charlottenburg
Bedrlin [ENA] Dieser Friedhof ist für jedermann zugänglich und man sollte ihn einmal besucht haben.Er ist wunderschön gepflegt und regt zum nachdenken über die Sinnlosigkeit von Kriegen an. Bereits nach dem I. Weltkrieg regelte eine Vereinbarung zwischen der deutschen Regierung und dem Vereinigten Königreich von Großbritannien die Betreuung der auf deutschem Gebiet liegenden britischen Militärfriedhöfe.
Am 5. März 1956 wurde durch ein erneutes bilaterales Abkommen geregelt, dass sich die Bundesrepublik Deutschland verpflichtet, die für die Commonwealth-Militärfriedhöfe für die Opfer des II. Weltkrieges benötigten Grundstücke kostenlos der Commonwealth War Graves Commission zur Verfügung zu stellen. Gemäß diesem Abkommen erbaute die Commission die Friedhofsanlagen auf eigene Kosten. Sie trägt deren Unterhalt und kümmert sich um die Beaufsichtigung. Bei den auf dem Friedhof Heerstraße liegenden Toten waren über zwei Drittel Angehörige der Royal Air Force, verschiedenster Nationalitäten.Das Durchschnittsalter der Soldaten lag bei 23 Jahren, das ist im Nachhinein für uns gesehen in der heutigen Zeit erschreckend und es mahnt zugleich.
Von den 3.576 hier bestatteten gefallenen Soldaten waren 2.676 Briten, 527 Kanadier, 223 Australier, 56 Neuseeländer, 50 Inder, 31 Südafrikaner, 5 Polen und 8 unbekannter Nationalität. Noch lange danach am 16.10.2008 wurde der britische Flieger John Bremner auf dem Friedhof mit militärischen Ehren beigesetzt. Er war im Alter von 22 Jahren am 20.1.1944 nach einem Angriff auf das Berliner Stadtzentrum von einem deutschen Jagdflieger abgeschossen worden und in einem Waldstück nahe der S-Bahn-Station Hirschgarten abgestürzt. Erst im Mai 2006 konnte das Wrack des Halifax-Bombers lokalisiert werden. Bei weiteren Nachforschungen wurden dann die sterblichen Überreste von John Bremner entdeckt und identifiziert.
Die Grabstelen sind aus britischem Portlandsandstein, das Hochkreuz mit Bronzeschwert und den Stein der Erinnerung ist der Mittelpunkt. Die Portlandsandsteinstelen nennen jeweils den Namen des Toten und sein Alter,und tragen eine Prägung des Regimentswappens, es zeigt auch die Religionszugehörigkeit an. Auch der sarkophagähnliche Steinblock mit der Inschrift "Their name liveth for evermore" ("Ihr Name lebt in Ewigkeit") findet sich auf jedem Commonwealth Friedhof wieder. Er steht in direkter Sichtlinie, die vom Eingang über das Hochkreuz bis zu den siebenbogigen Muschelkalkarkaden an der Rückseite der Gesamtanlage verläuft.
Im Eingangsbereich des Friedhofs ist ein dreibogiger Torbau mit schmiedeeisernen Türen. Eines der beiden Torhäuser dient der Aufbewahrung des Registers mit dem Verzeichnis der Grabstellen.Dieses Register ist für jedermann zugänglich. Die Glaubensrichtung war ausschlaggebend für die verschiedenen Bestattungsfelder, wobei gewahrt wurde, dass die Gräber der Moslems nach Mekka ausgerichtet sind. Oft tragen diese Stelen noch einen Spruch der Angehörigen im Sockelbereich. Vor jeder Stele ist eine Rose gepflanzt worden.